FAQ - Oft gestellte Fragen

Warum ist sexuelle Bildung wichtig?

 

Sexuelle Bildung ist weltbewegend, inspirierend und lebensverändernd. Jede Person hat das Recht auf sexuelle Bildung – Bildung, die Vielfalt fördert und Unterschiede feiert, die nicht vor unangenehmen Fragen zurückschreckt. Für einen gesunden Umgang mit sich selbst und anderen!

Sexuelle Bildung trägt dazu bei, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen kennen zu lernen und die sexuelle Entwicklung von Menschen zu begleiten.

Junge Menschen, die an qualitativem Aufklärungsunterricht teilnehmen:

  • Werden eher sexualisierte Übergriffe erkennen und anzeigen

  • Werden eher sexuell aktiv, wenn sie dazu bereit sind

  • Haben eher Sex, der konsensuell erfolgt

  • Nutzen Verhütungsmittel bewusst

  • Haben eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine ungeplante Schwangerschaft oder sexuell übertragbare Infektion

Ich setze mich für eine aufgeklärte und offene Gesellschaft ein. Mein Grundanliegen ist es, die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Meine Workshops stehen für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander, in dem unterschiedliche Meinungen gegenseitig akzeptiert werden können und allen Menschen die gleichen Rechte zukommen. Akzeptanzarbeit muss sich grundsätzlich mit Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen und diesen bewusst entgegentreten. Auch das ist Teil von sexueller Bildung.

Wird Sexualaufklärung dazu führen, dass mein Kind früh sexuell aktiv wird?

 

Dies ist eine berechtige Frage und ich verstehe die Sorge, die in dieser Frage mitschwingt. Studien zeigen, dass qualitativ hochwertige Sexualaufklärung einen gegenteiligen Effekt hat: Jugendliche warten länger, bis sie sexuell aktiv werden.

Bei den Workshops geht es darum, die soziale und emotionale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Dazu gehören Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit und Kommunikationsfähigkeit, Selbstbestimmung, ebenso wie Konsens, sexuelle Gesundheit und Intimität. Diese Inhalte geben jungen Menschen die Mittel und Wege an die Hand, um über sexuelle Aktivität zu reflektieren und fördert sie, ihre Grenzen zu kommunizieren und Grenzen anderer zu respektieren.

Sexuelle Bildung ist im Lehrplan ab der 3. Klasse enthalten. Oft reicht diese Zeit jedoch nicht aus, um alle Themen rund um Sexualität ausführlich zu behandeln. Themen wie Grenzen setzen, Körperbilder, Prävention sexualisierter Gewalt, Queerness und Vielfalt haben im Schulalltag kaum Raum. Diesen Raum möchte ich schaffen. In meiner Arbeit orientiere ich mich an den Lehrplanempfehlungen des Landes Niedersachsen und Empfehlungen der WHO für die Europäische Union.

Alle in den Workshops genutzten Methoden respektieren die Intimsphäre und die persönlichen Grenzen der Kinder und Jugendlichen. Die Workshops sollen als Möglichkeit dienen, sich dem Thema Sexualität angstfrei zu nähern - die Teilnahme daran ist freiwillig und die Workshops können jederzeit verlassen werden.

Werden Schüler*innen durch den Schulbesuch dazu angehalten, sexuell aktiv zu werden?

 

Nein! Die Schüler*innen lernen einen angemessenen Umgang mit Sexualität, Körper und Grenzen. Sexualität wird nicht verteufelt, sondern vielfältig und positiv dargestellt. Der Fokus liegt darauf, was Menschen in ihrem Körper bestärkt: Egal ob das heißt, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten, sich bereits als Jugendliche Person sexuell auszuprobieren oder gar keinen Sex zu wollen. Dies ist die freie Entscheidung jeder einzelnen Person. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen durch die Workshops in ihrer Selbstbestimmung zu stärken.

Was wird bei Schulbesuchen über Sexualität und Geschlecht(er) gelehrt?

 

Ich verweise in meinen Workshops auf die Unterschiede zwischen biologischem Geschlecht, Geschlechtsausdruck, Geschlechtsidentität, sexueller und romantischer Orientierung, damit Schüler*innen die Werkzeuge haben, die sie brauchen, um ihre eigene Identität und Erfahrungen zu reflektieren und zu verstehen. Ich zeige, wie Geschlecht in verschiedenen Kulturen gesehen wird, und dass es vielfältige Formen von sexueller Orientierung, Geschlecht und Identität gibt.

Ich sensibilisiere dafür, dass sich einige Menschen nicht in die Kategorien Frau und Mann einordnen möchten oder ihr Erscheinungsbild dem empfundenen Geschlecht angleichen möchten. Rollenbilder und die damit einhergehenden Diskriminierungen sind ebenfalls Thema. Ziel ist es, die persönliche Selbstbestimmung zu fördern. Für das Thema Gleichberechtigung der Geschlechter könnte das heißen: Die freie Entscheidung einer Person, sich auf die Karriere zu konzentrieren ist ebenso richtig und gut wie die freie Entscheidung, sich vor allem um Familie und Kinder zu kümmern.

In meinen Workshops werden heterosexuelle, lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Identitäten vollkommen gleichwertig dargestellt. Heterosexualität wird ebenso wie Homo‐ und Bisexualität als in der Realität existierende sexuelle Orientierungen von Menschen betrachtet. Bewertungen wie “besser” oder “schlechter” nehme ich zu keinem Zeitpunkt vor.

Ist es nicht unangemessen, mit Schüler*innen über Lust zu sprechen?

 

Die Vorstellung, mit jungen Menschen über Lust zu sprechen, kann für viele Eltern und Erziehungsberechtigte unangenehm sein. Sexuelle Erfahrungen von Erwachsenen sind jedoch nicht mit Erfahrungen kindlicher oder jugendlicher Sexualität und dem Verständnis davon gleichzusetzen. Lust hat viel mit Körper und Konsens zu tun und in diesem Rahmen auch mit Beziehungen und wie diese geführt werden. Wenn Kinder und Jugendliche wissen, was sie als angenehm und richtig empfinden, und wissen, wie sie überprüfen können, ob eine andere Person auch eine angenehme Erfahrung macht, werden sie weit weniger wahrscheinlich in unangenehme oder gefährliche Situationen geraten, und viel wahrscheinlicher offene und erfüllende Beziehungen aufbauen und leben. Nicht über Lust zu sprechen kann im Gegenteil eher Kontexte fördern, in denen dies in einem ungeschützen Rahmen und mit falschen Informationen geschieht, was junge Menschen eher überfordern kann.

Kann ich einen Workshop buchen?

 

Ja. Egal ob Veranstaltungsreihe, einzelner Workshop oder Festival: Wenn Sie eine Vorstellung zu einer Einheit haben oder Veranstaltungsorte kennen, zu denen mein Angebot gut passt, kontaktieren Sie mich gerne. Auch Themenvorschläge nehme ich gerne an und arbeite Sie gemeinsam mit Ihnen aus. Für Vorträge oder Diskussionsrunden können Sie mich ebenfalls anfragen.

Wer kann an den Workshops teilnehmen?

 

Meine Workshops sind grundsätzlich offen für alle Geschlechter. Wenn einzelne Veranstaltungen ausschließlich für FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Nichtbinäre, Agender und weitere Personen*) bestimmt sind, dann steht das deutlich in den Informationen zu der jeweiligen Veranstaltung. Die Workshops dienen zur Selbsterfahrung und sind kein Therapieersatz. Hierfür können Sie sich gerne an mich wenden und ich leite Sie an kompetente Kolleg*innen weiter.

Mit mir arbeiten

Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail.

 

Gemeinsam für mehr Aufklärung